100 Jahre
Friedbergbahn und
Bahnhof Hirschbach
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Zeittafel zur Bahnstrecke Suhl - Schleusingen
und zum Bahnhof Hirschbach
Länge der Strecke: 15,84 km
Steilster Abschnitt: 1,47 km
mit 89,13 m Höhenunterschied
05.03.1904
Eingabe an das Ministerium für öffentliche Arbeiten zum Bau einer Strecke Suhl - Schleusingen - Katzhütte

28.05.1904
Der Bau der Strecke Suhl - Schleusingen wird durch die
Königliche Eisenbahndirektion Erfurt befürwortet

23.10.1907
Erste Vorarbeiten werden angeordnet

04.01.1910
Begehung der Strecke

21.07.1910
Baubeginn um 6:00 Uhr

14.11.1911
Feierliche Eröffnung und letzte Fahrt der Postkutsche. Der Bahnhof Hirschbach dürfte am gleichen Tag eingeweiht worden sein. Die letzten Wochen waren für die am Bau beteiligten Firmen sicher sehr hektisch. So wurde das Parkett für das Empfanggebäude (Betriebsraum und Warteraum) erst am 12.10.1911 vom Hbf. Magdeburg versandt.

15.11.1911
Aufnahme des planmäßigen Zugverkehrs

1929/1930
Der Zahnradbetrieb auf der Strecke wird eingestellt.
Anstelle der Zahnrad-Tenderlokomotive pr. T 26 (spätere BR 97) wurde die pr. T 16 (spätere BR 94) im reinen Adhäsionsbetrieb eingesetzt.

1949 -1954
Ab Mitte 1949 wurde die SAG Wismut (ab 1954 SDAG Wismut) auch in Thüringen tätig. Im Bereich Suhl - Hirschbach - Schleusingen gefördertes Erz wurde am Bahnhof Hirschbach gelagert und auf dem Schienenweg abtransportiert. Das Lager wurde durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD abgesichert. Aus dem Vorkommen Hirschbach I wurden 14 t Uran untertage gefördert. Ende 1953 wurde der Betrieb eingestellt.

28.09.1974
Der Dampflokbetrieb wird mit Einsatz der BR 118 beendet.

31.05.1997
Letzter Zuverkehr auf der Strecke Suhl - Schleusingen

01.06.1997
Abbestellung der Strecke durch das Land Thüringen



Streckenverlauf der Friedbergbahn
Quelle: Wikipedia
Die 94 1538 der Rennsteigbahn, hier auf dem Bahnhof Rennsteig, spielte in den Planungen
für die Wiederinbetriebnahme der Friedbergbahn eine wesentliche Rolle.

Wann die Lok wieder fahrbereit sein wird, ist
allerdings noch nicht abzusehen. Mit dieser und
der ebenfalls zu überholenden 94 1292 fehlen
die eigentlichen Publikumsmagneten der RBG.
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Weiter zum Bahnhof Hirschbach
Was sagt die Mieze, die hier ihren Job macht, zur angestrebten Wiederinbetriebnahme der Friedbergbahn?

"Für mich gibt es mehr Mäuse als für die Traditionspflege.
Und das finde ich als Selbstversorger gut!"
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Nach 16 Jahren wieder ein Zug auf dem Friedberg
Nach 16 Jahren ist am Donnerstag die erste Bahn wieder auf den Friedberg gefahren. Der Testwagen fuhr von Hirschbach aus los. Mit dem Ergebnis sind Rennsteigbahn und Friedbergbahnverein zufrieden.
"Freies Wort" vom 07.12.2013:
Suhl – Das Dornröschen wird ganz langsam wachgeküsst. Seit mehr als drei Jahren arbeiten Mitglieder der
Interessengemeinschaft Friedbergbahn und andere Eisenbahnfreunde an jedem Wochenende und in ihrer
Freizeit, um die zugewucherte Bahntrasse wieder freizulegen. Von Schleusingen über St. Kilian, Erlau und Hirschbach führt sie nach Suhl. Es ist die steilste Normalbahnstrecke
Deutschlands. Am Donnerstag fand nun erstmals wieder eine Fahrt von Hirschbach bis auf den Friedberg statt, wie der Geschäftsführer der Rennsteigbahn, Manfred Thiele, im
Gespräch mit Freies Wort bestätigt. „Wir waren wieder auf dem höchsten Punkt der Strecke“, sagte Thiele. 569,9 Meter hoch liegt der Haltepunkt Friedberg. Das sind knapp 104 Meter
höher als der 3,5 Kilometer entfernte Bahnhof Hirschbach und
fast 150 Meter über der Stadt Suhl. Ziel der Fahrt war eine Prüfung der Gleisanlagen – immerhin sollen im nächsten Jahr schon wieder Bauzüge fahren, um Holz abzutransportieren und Material anzuliefern. „Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, erklärt Thiele. Die Arbeiten können also ohne Einschränkungen weiterlaufen. Mit etwas Glück könnten die ersten touristischen
Bahnfahrten sogar schon Ende 2014 wieder zwischen Suhl und Schleusingen aufgenommen werden. Für konkretere Aussagen ist es aber noch zu früh. Die Natur hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Teil der Strecke schon wieder zurückgeholt. Mühsam arbeiten sich die freiwilligen Aufräumtrupps durch den Wald. Autos an Bahnübergängen, Wanderer auf den Gleisen und im Winter Skifahrer sollten
sich nun umstellen. 400 Meter Bremsweg hat so ein Zug. „Ich bremse gern für Skifahrer, aber es nützt nichts“, meinte Thiele locker. Ein regelmäßiger Fahrplanverkehr ist vorerst nicht in Sicht, der käme ohne öffentliche Subventionen nicht aus – das Problem haben aber alle regionalen Bus- und Schienenverbindungen. Die Zukunft der Friedbergbahn sind touristische Angebote, im Idealfall auch noch mit
historischen Dampfloks. An Feiertagen und vielen Wochenenden sei es kein Problem, die Bahn zu füllen, ist sich Thiele sicher. Er hat in den vergangenen Jahren mit der Rennsteigbahn gute Erfahrungen auf der Strecke von Ilmenau zum Bahnhof Rennsteig gemacht – und die bietet
keinen deutschlandweiten Rekord. Die Friedbergbahn führt mit maximal 6,66 Prozent die größte Neigung einer Normalspurstrecke in Deutschland. Das steilste Stück führt von Suhl auf den Friedberg – auf dieser Strecke stehen Testfahrten noch aus. Es gibt zwar andernorts steilere Strecken, aber die werden nur mit Zahnradstangen oder Seilunterstützung überwunden. Am 14. November 1911 wurde die Strecke nach drei Jahren Bauzeit und Kosten von 3,1 Millionen Mark feierlich eingeweiht.
Von Olaf Amm - Suhl